Musical Gala 2008
Forum Ludwigsburg,
12.04.2008 – 20.00
mit Anke Sieloff, Willemijn Verkaik, Gaines
Hall und Kevin Tarte
und dem Kreisjugend-Orchester Ludwigsburg unter Roland Haug |
Zum dritten Mal machten wir uns in
diesem Jahr auf den Weg nach Ludwigsburg zu einer Musical-Gala. In diesem
Jahr sollten außer Kevin Tarte nicht Janet Chvatal und Marc Gremm auf der
Bühne stehen, sondern Gaines Hall, Anke Sieloff und Willemijn Verkaik. Gaines
kennen wir seit über 10 Jahren. Er war spitze, als wir ihn als Biest kennen
lernen durften und seitdem hat er sich in jedem Jahr noch gesteigert und ist
nun nicht nur ein großartiger Sänger, sondern auch ein „Bewegungsartist“ –
oder wie soll man diese unglaubliche Art zu tanzen und zu steppen bezeichnen?
Wir freuten uns riesig, ihn endlich wieder einmal in einem Konzert auf der
Bühne erleben zu dürfen. |
Der ausverkaufte Saal wurde von einem Mitglied des
Kreis-Jugendorchesters Ludwigsburg begrüßt und die Künstler angekündigt. Dann
begann das Konzert mit einem Orchesterstück von Ferrer Feran „L’Amistet“. Viele der ca. 80
Jugendlichen auf Bühne erkannten wir aus den Vorjahren auch wieder. Wie immer
lieferte dieses junge Orchester unter der Leitung Roland Haug eine großartige
Leistung, denn sie spielen nicht nur die (meist ziemlich langen)
Orchesterstücke, sondern begleiten während der fast drei Stunden des
Konzertes alle Solisten, ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen – was
bei der Anzahl an Musikern leicht möglich wäre. Ein großes Lob an dieses
tolle Kreisjugend-Orchester Ludwigsburg. Danach kamen Kevin Tarte, Willemijn Verkaik, Anke Sieloff
und Gaines Hall zusammen auf die Bühne. Kevin erklärte dem Publikum kurz,
dass sie alle sehr nervös seien, weil sehr wenig Zeit für Proben gewesen
wäre. Gaines und Anke hatten im Zug probiert und Willemijn hätte sich bei den
Hexen Urlaub genommen, um wenigstens einen halben Tag für die Proben Zeit zu
haben. Die vier Solisten des heutigen Abends stellten sich dann
musikalisch mit dem Titel „You’ll
never walk alone“ aus Cabaret vor – Willemijn Verkaik, Anke Sieloff, Gaines
Hall und Kevin Tarte. Schon bei dem Lied merkte man, dass die Stimmen sehr
gut harmonierten und die Künstler sich gut verstanden. Ohne Pause ging es dann mit Anke Sieloff weiter, die den
Titelsong aus „Cabaret“ gesungen hat.
Dass Anke eine sehr gute und kräftige Stimme hat, konnte sie bei diesem Lied
sehr gut zum Einsatz bringen – da klingt auch ein Lied, das ich nicht gerne
höre, wieder einmal hörenswert J. „So lang
ich dich hab“ – das Liebesduett aus „Wicked“ sangen danach Willemijn Verkaik und
Kevin Tarte. Schön, dieses Lied einmal außerhalb der Stuttgarter Bühne zu
hören – aus einem anderen Blickwinkel sozusagen. Willemijn’s Stimme klingt
weicher als in Stuttgart, angenehmer und passte auch gut zu Kevin’s Stimme.
Es sollte aber das einzige Lied aus Wicked bleiben. Danach kam Gaines Hall zurück auf die Bühne, der endlich
wieder einmal zeigen durfte, dass in ihm noch viel mehr steckt, als nur der
singende und tanzende Sunnyboy. Er hat den Titel „The Impossible Dream“ aus „Der Mann
von La Mancha“ sehr eindringlich und ausdrucksstark interpretiert. Es folgte ein wunderschönes Lied aus dem Musical „Chess“
– leider wird dieses Musical viel zu selten aufgeführt! Anke Sieloff und
Willemijn Verkaik mit dem Duett „I know him so well“. Die Stimmen der beiden Damen ergänzten sich so schön, dass
man immer weiter hätte zuhören wollen. Da drängte sich niemand in den
Vordergrund – klasse! Mit „neuen Fummeln aus dem Maximilianstraße in München“
(hat er selbst so erzählt!!) kam Kevin dann auf die Bühne und sang das
irisch-klingende Lied „You
raise me up“. Manchmal war seine Stimme zu leise, was auch an unserem tontechnisch
ungünstig gelegenen Sitzplätzen gelegen haben kann. Kevin Fans dürfen mich
steinigen, aber ICH hab dieses Lied von einem anderen Künstler schon mal
besser gehört J. Gaines kam danach auch schon auf die Bühne gestürmt und
rief Kevin zu: „Dolly ist wieder da!“. Die kam dann auch gleich zusammen mit
den beiden Männern auf die Bühne: Willemijn mit einem winzigen
Goldfummelchen. Sie wirkt (nicht nur auf der Bühne) angenehm zurückhaltend,
überzeugt aber sofort mit ihrer sehr schönen Stimme – „Hello Dolly“. Nun musste sie
aber die Dolly spielen und prompt „bedrängten“ die beiden Herren sie dann
auch auf der Bühne und wollten sie beide erobern J. Danach folgte das nächste Solo von Kevin, der an diesem
Abend, sehr zur Freude seiner zahlreichen Fans, die meisten Solotitel
gesungen hat. Wie schon im letzten Jahr auch dieses Mal wieder auf Spanisch –
„Without you“. Das bekannte Lied aus dem Musical „Evita“ Don’t cry for me Argentina interpretierte
dann Anke Sieloff. Da sie in Gelsenkirchen oft auch in Opern auf dem
Spielplan steht, konnte sie nun auch in Ludwigsburg beweisen, was für eine
große Stimme in dieser zierlichen Person steckt. Problemlos und sehr
ausdrucksstark sang sie dieses eigentlich abgenudelte Stück und das Publikum
hing an ihren Lippen und hörte gebannt zu. „The
Prayer“
von David Foster, bekannt aus dem Soundtrack zu „Quest for Camelot“, sangen
danach Willemijn und Kevin als stimmstarkes Duett. Ich kannte die Version von
Bocelli/Dion, aber dem standen Willemijn und Kevin in nichts nach. Danach ging es schwungvoll und energiegeladen weiter. Das
Musical „Hair“ stand mit einem
Medley (endlich einmal wieder!) auf dem Programm. Was die vier Künstler
daraus machten, wird uns noch lange in Erinnerung bleiben J. Zuerst mussten sich alle der Hippie-Zeit anpassen –
also Willemijn Pumps aus und Kevin die weiße Lederjacke weg! Gaines und Anke
hatten sich bereits stylisch angepasst. Es ging mit „Aquarius“ los und sofort kam Stimmung auf. Abwechselnd bildeten
sich verschiedene Paare auf der Bühne, die das Lied im typischen Sound interpretierten.
„Good
Morning Starshine“ sangen danach die beiden „Mädels“, wurden dabei aber von
Gaines in der orangenen Pseudo-Mönchs-Kutte überrascht. „Hare-Krishna“
wurde
dann zum Lacherfolg des Abends, denn Gaines und Kevin, als orange-gewandete
Mönche mit Hawaii-Blumenketten verkleidet, begaben sich mit Blumen in der
Umhängetasche unters Volk und mischten das Hochparterre gründlich auf, indem
sie auf der Brüstung tanzten, robbten oder einfach nur Spaß verbreiteten.
Anke und Willemijn tanzten und sangen, ebenfalls in solche Kutten gesteckt,
dazu auf der Bühne. Zurück auf der Bühne zeigte Kevin uns dann auch noch
schnell, was er unter der Kutte an hatte J - ihr wollt es nicht wissen! „Let the
Sunshine in“ sangen dann noch alle zusammen und entließen das Publikum
schwungvoll und in glänzender Stimmung in die Pause. Und wir haben nun
wirklich wieder Lust bekommen, dieses schöne Musical auf der Bühne anzusehen. |
Der zweite Teil des Abends begann mit „Viva Belcanto“ – einem Medley
aus italienischen Opern. Dazu kamen nach einem kurzen Solostück des KJO
wieder alle vier Künstler zusammen auf die Bühne. „Va pensiero“ - den Gefangenenchor aus Verdi’s
Nabucco sangen dann auch alle zusammen und in kurzen Solostücken. Da konnte
man hören, was für großartige Stimmen auf der Bühne versammelt waren, denn
sie klangen zusammen wie ein ganzer Opernchor. Atemlose Stille folgte – ehe
das Publikum applaudierte. Nein, die waren nicht geschockt, sondern hatten
fasziniert zugehört. „Santa Lucia“, das neapolitanische Volkslied, erklang
ebenso wie das schwungvolle Funicolì funicolà! Am Ende wurden die vier Künstler von ihrem
Publikum gefeiert und das hatten sie auch wirklich verdient. Dieser Auftakt
war so ganz anders als in einer Musical-Gala erwartet, aber es zeigte auch,
dass Musik über die Grenzen geht und populäre Musik in allen Musiksparten
vorkommt. Mehr davon!!
Die schwierige
Aufgabe, das Publikum wieder an ruhige Stücke zu gewöhnen, gelang danach
Willemijn Verkaik mit ihrem Lied „Ich gehör nur
mir“ aus dem Musical
Elisabeth. Dass sie diese Rolle schon einmal auf der Bühne gesungen hat,
merkte man. Ihre Stimme klingt sehr angenehm und sie hat auch keine Probleme
mit den hohen Tönen – bis auf........ ja, wer hier öfter liest, weiß dass ich
mit dem letzten Ton aus diesem Lied meine Probleme habe. Ich mag den Ton
nicht und auch Willemijn hätte ihren für mich einfach weglassen können –
sorry! Der verdiente Applaus zeigte aber, das andere das auch anders
sehen/hören J und gerade
diesen Ton feiern.
Die neuen „Toxic-Twins“ Gaines und Kevin, auch bekannt
aus: “My shadow and I“ J (Insider), kamen
danach mit gleichem Outfit (weißer Anzug, schwarzes Hemd) und einem Barhocker
auf die Bühne. In der Manier vom „Ratpack“ wurde „New York, New York“ gesungen
(rauchen und saufen......pardon: trinken zum Glück nur angedeutet). Da haben
sich Zwei gesucht und gefunden. Kevin und Gaines sind ein großartiges Duo.
Mehr davon bitte! Es folgte ein ziemlich langes Orchester-Stück: „Second Suite“. Da das Publikum
jede kleine Pause mit Beifall zierte, kam irgendwie der Eindruck auf, dass es
doch ein bisschen zu lange war. Dann zog der Wilde Westen in Ludwigsburg ein! Die vier
Künstler im Cowboy-Outfit und einem Medley aus dem Musical „Annie get your gun“. Da alle nicht nur
ihr Mikro hielten und sangen, sondern auch dazu spielten, war es kurzweilige
Unterhaltung, wie man sie sich nur wünschen kann. „There’s no business like
showbusiness“, „Die Frau meiner Träume“, „Als der Mond purpurrot“ und „Man
sagt, verliebt sein, das wäre wundervoll“ sind alles bekannte Songs aus
diesem Musical. Besonders schön vorgetragen wurde dann von Kevin und
Willemijn, die die junge romantische Braut ganz goldig verkörperte, „Eine romantische Hochzeit“ und natürlich
von Gaines und Anke
„Alles was du kannst, das kann ich viel besser“. Die Beiden zeigten ihr
komödiantisches Talent, das wir ja schon aus verschiedenen Musicals in
Gelsenkirchen kennen, wo Gaines und Anke schon oft zusammen auf der Bühne
standen. Eine Umzugspause von Kevin musste Gaines dann alleine auf
der Bühne überbrücken und „labern“. Er überraschte damit das Ludwigsburger
Publikum, die ihn ja bisher noch nicht kannten. Gaines zeigte sein
Entertainer-Talent und gewann damit auch hier das Publikum. Es folgte ein weiteres Solo von Kevin Tarte, der wie
schon im vergangenen Jahr den Titel „Sway“ sang. Rhythmisch und schwungvoll, sodass man sofort Lust
bekam mitzutanzen. Der letzte Programmpunkt war dann auch schon das Medley
aus „42nd Street“. Mit diesem Stück
war Gaines damals aus den USA nach Deutschland (Berlin) gekommen – er
verbindet damit also gute Erinnerungen und konnte endlich auch auf der Bühne
mal zeigen, wie man dieses Stück umsetzen kann. An den Steppschuhen konnten
wir auch gleich erkennen, was uns erwarten würde – wir wurden nicht
enttäuscht. Die Bühne war zu klein für Gaines und die Kollegen mussten auch
schon mal ausweichen, damit er seine schwungvollen Steppschritte ausführen
konnte. Aber nicht nur Gaines steppte und sang, auch Anke, Willemijn und
Kevin sangen und swingten auf der Bühne. Unbestritten der Star war aber
Gaines, der hier einmal zeigen durfte, was wirklich in ihm steckt. Was jetzt folgte, war wirklich minutenlanger Applaus, mit
dem das Publikum die Künstler gebührend feierte. Da konnte es nicht anders
sein – es mussten auch „Zugabe“-Stimmen laut werden J. Und die Künstler ließen es sich natürlich nicht nehmen,
auch noch Zugaben zu geben. Zuerst „Ich will, ich will, ich will“ aus Mamma Mia, was natürlich nicht
nur einfach gesungen wurde, sondern auch passend gespielt wurde. Die Damen
zögerten dabei schon einmal etwas länger, ehe sie das erhoffte „ich will“
sangen. Es folgte noch „O
Sole Mio“, was auch sehr gut zum „Belcanto“ am Beginn des zweites Teiles
gepasst hätte. Das Publikum war begeistert! Und da das Publikum immer noch mehr hören wollte, sangen
alle auch noch einmal das Lied vom Anfang „You’ll never walk alone“. Fast drei Stunden abwechslungsreiches und sicher für die
Künstler auch anstrengendes Programm lagen hinter uns – und eigentlich hätten
wir gerne noch mehr gehört. Aber irgendwann muss auch einmal Schluss sein und
da der Zeiger der Uhr schon über die 11 gewandert war, konnten wir verstehen,
dass das Licht im Saal jetzt anging. |
Die Musical-Gala 2008 war anders als die Galas 2006 und
2007, aber gerade das machte besonderen Spaß. Viele Titel waren
Wiederholungen aus den Vorjahren, aber der Querschnitt durch das Genre
„Musical“ war in diesem Jahr sehr interessant und mal anders, als gewohnt.
Sicher hätten wir auch gerne wieder die Lieder aus „Ludwig²“ gehört – die
gehören irgendwie in Ludwigsburg dazu – aber nicht vermisst haben wir
„Edith Piaf“. Es war sehr schön einmal vier Künstler auf der Bühne zu sehen,
die in dieser Formation noch nirgends zu sehen waren und es war sehr schön zu
sehen und zu hören, wie diese Vier harmonierten – sowohl stimmlich als auch
menschlich. Die Harmonie auf der Bühne übertrug sich auf das Publikum, das
die Könner – die vier Solisten und auch das Kreisjugend-Orchester – gebührend
feierte. Dass die Künstler wirklich so sympathisch sind, wie sie
auf der Bühne wirken, konnten wir später bei der Autogrammstunde auch nochmal
miterleben. Obwohl angekündigt war, dass die Autogrammstunde kürzer ausfallen
muss, weil ja am Sonntag bereits um neun Uhr wieder Proben für die nächste
Show sein würden, nahmen sich alle viel Zeit für Autogramme und Fotos. Was zu etwas Verwirrung in unserer unmittelbaren Umgebung
führte, war unsere Begrüßung durch Gaines. Wie meinte die Schwäbin mit den
sieben Autogrammen neben mir? „Was musch i machet, dass i au so begrüsst
werdet?“ – tja, das werden wir sicher nicht verraten! – gelle Gaines! *fg* Kleiner Tipp – einfach mal hier nachlesen http://www.gudrun-kauck.de/Gaines.htm Insgesamt ein schöner Abend, an den wir gerne
zurückdenken werden, auch weil wir hier Freunde wieder einmal getroffen
haben, die wir schon lange nicht mehr gesehen hatten. Ludwigsburg war also in
vielerlei Beziehung eine Reise wert! PS: Absolut schade
fanden wir, dass auf der Bühne in Ludwigsburg nicht mehr Platz für eine
richtige Tanzeinlage war. Anke und Gaines haben in Gelsenkirchen in u.a.
„Crazy for you“ das Publikum mit ihrem Tanzstil á la Fred Astaire begeistert.
Das hätten wir soooo gerne wieder einmal gesehen! |
Um Missverständnisse zu vermeiden: Dies sind meine ganz
persönlichen Eindrücke von dieser Gala. Andere können anders darüber denken, es anders gesehen haben oder
anderer Meinung sein. Meine Schilderung ist völlig subjektiv J Gudrun Kauck, April 2008 |
>>>
Fotos vom Schlussapplaus <<< >>>
Fotos von der Autogrammstunde <<< Anderer Meinung oder noch etwas zu ergänzen?? Dann bitte hier: >>>
Forum <<< |
Copyright : http://www.gudrun-kauck.de Kopieren, Download oder Weiterverwendung auch in Auszügen nicht
gestattet! |