Unser Stadtteil: Hesseldorf
Die Wolferburg |
Die ehemalige
Wolferburg befand sich auf einem über 370 Meter hohen Bergrücken oberhalb von
Hesseldorf. Da in früheren Zeiten die Bergkuppen weniger bewaldet waren,
konnte man von dort oben weit ins Brachttal und über Spessart und Büdinger
Wald blicken und sich nähernde Feinde schon lange vorher erkennen. Man erreicht die
Wolferburg, wenn man von Hesseldorf aus ca. 200 ziemlich steile Höhenmeter
überwindet. Man findet keine „Burg“ im üblichen Sinn, sondern ein Hochplateau
von ca. 300 x 100 m Größe. Lose Basaltsteine auf dem Plateau sind noch
erhalten, aber man kann keine Mauern mehr erkennen. Das soll aber in den 30er
Jahren des letzten Jahrhunderts noch der Fall gewesen sein. Richtig erforscht
wurde die Wolferburg bisher noch nicht – es sind also bisher alles nur
Vermutungen, die sich durch Funde in den letzten Jahren aber verstärkt haben.
Die örtlichen Gegebenheiten weisen darauf hin, dass es sich um eine keltische
Fliehburg gehandelt haben könnte. Solche Fliehburgen bestanden aus Ringwällen
(meist aus Holz), die abgestuft um das Zentrum angelegt waren. Bei Grabungen vor
ca. 100 Jahren wurden keltische Steingräber gefunden. Die darin befindlichen
Urnen wurden entnommen und nach Nordhessen verbracht. Zu dieser Zeit hatte
man noch keine keltischen Gräber bei Glauburg gefunden und konnte deshalb die
keltischen Gräber in diesem Gebiet nicht richtig zuordnen. Die Kelten siedelten in unserem Gebiet
von 6000 v.Chr. bis ca. 1300 n. Chr. Ein Sprecher der
archäologischen Denkmalpflege für den Main-Kinzig-Kreis vertrat die Meinung,
dass er sich sowohl keltische Siedlungsreste als auch eventuell einen
Wohnturm aus dem Früh-Mittelalter an dieser Stelle vorstellen könnte. Da in
unmittelbarer Umgebung (Spielberg) Scherben und Grabbeigaben gefunden wurden,
kann man von einer sehr frühen Besiedlung des gesamten Gebietes ausgehen.
Auch gibt es Urnengräber in der Nähe, die aber noch nicht ausreichend
erforscht werden konnten. Leider fehlt dem Amt für
archäologische Denkmalpflege Main-Kinzig das Geld für
Grabungen. Ich hoffe sehr, dass
die Wolferburg nicht - wie im
Regionalplan Südhessen 2013 geplant - dem Bau von Windrädern zum Opfer fällt.
Die Stadt Wächtersbach fordert im Rahmen der Ausweisung von Vorrangflächen, dass das Kulturgut Wolferburg
geschont werden muss (GNZ 29.03.2014). Diese Forderung kann ich nur
unterstützen !! |
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Dieser Gemarkungsstein mit dem Ysenburger Wappen zeigte uns den
Weg |
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Nur im Winter kann man die „Wolferburg“ überhaupt erkennen –
der Bergrücken im Hintergrund |
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Auf dem Plateau findet man einige dieser Steinhaufen (Basalt) |
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Von der Wolferburg blickt man ziemlich steil herunter auf den
Forstweg und konnte früher sicher sehr weit ins Tal sehen |
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Hier kann man im Hintergrund deutlich den Hügel der „Wolferburg“
erkennen |
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Nein, das ist kein ausgegrabener Keltenfürst !! – hier erkennt man aber deutlich, dass es ziemlich steil
hinaufgeht zum Burg-Plateau |
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Fünf Jahre später und im Frühling entstand dieses Bild mit dem
"Keltenhund" 29.03.2014 |
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Auch wenn man über die acht Schneisen aus Richtung Hesseldorf kommt, erkennt man das
Plateau. 29.03.2014 |
Eingezeichnet ist die Wolferburg in der Topographischen Karte des
ehemaligen Kreises Gelnhausen. Die Koordinaten zur Wolferburg, die man im Internet findet: N 50° 17’ 0“ – E 9° 17’ 0“ |
Gudrun Kauck, Januar 2009/14 |
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Gelnhäuser Neue Zeitung - Der Berg der Kelten 20.03.2014 Mehr über die Kelten auf meiner Website: >>
Der Keltenfürst vom Glauberg und der Kelten-Kalender >>
Die Alteburg bei Biebergemünd-Kassel |
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