Hesseldorf – Unser Stadtteil von Wächtersbach
Die
Hesseldorfer Mühle/n
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Mühlen gehörten
früher in den Alltag der Menschen. Man nutzte die Kraft des Wassers um
Getreide zu mahlen, Öl zu pressen oder Holz zu schneiden. Entsprechend viele verschiedene
Mühlen gab es an den Flüssen und Bächen unserer Heimat. Am Unterlauf der >> Bracht, zwischen Hesseldorf und Weilers
gelegen, gibt es schon seit Jahrhunderten Mühlen. Die heute noch erhaltene,
aber nicht mehr betriebene Mühle bei Hesseldorf (Obere Mahlmühle bei
Hesseldorf), ist die letzte noch erhaltene Mühle. Sie wurde bereits 1365
urkundlich erwähnt. 1695 wurde sie neu errichtet – sicher nach der Zerstörung
im 30-jährigen Krieg. Einige
Müllerfamilien sind in Hesseldorf belegt – u.a. Reichard, Nix, Frank,
Gottschalk, Nickel, Sulga.
Nachdem Emil Sulga den Mühlenbetrieb von seinem Schwiegervater
übernommen hatte, führte er die Mühle bis 1968. Danach betrieb er die Mühle
noch einige Jahre im Nebenbetrieb. 1976 wurde der Mahlbetrieb aus Altersgründen
endgültig eingestellt. Das Mahlwerk wurde inzwischen ausgebaut und das
Gebäude wird zu Wohnzwecken genutzt. Die
Leistungsfähigkeit der Hesseldorfer Mühle lag 1910 bei 6 Zentnern täglich,
bei einer Arbeitszeit von 12 Stunden täglich und 100 Tagen jährlich. Das
Wasserrad hat einen Durchmesser von 5.80 m, es betrieb zwei
Walzenstühle. Ein 5 m breiter
Steindamm in der Bracht als festes Überfallwehr leitete das Bracht-Wasser zu
den Wasserrädern. Eine Turbine lieferte zusätzlich Strom, der z.T. ins Ortsnetz
von Hesseldorf geleitet wurde. |
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Die Hesseldorfer Mühle (ca. 1920) mit zwei
Wasserrädern |
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Die Hesseldorfer Mühle 2010 |
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Die Mühle 2007 von der Weilerser Straße aus gesehen |
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Ein Mühlrad der Hesseldorfer Mühle ist noch vorhanden – das
Mahlwerk wurde ausgebaut. |
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Eine weitere Mühle
– die Untere Mahlmühle bei Hesseldorf – wird urkundlich 1601 erwähnt.
Müller waren u.a. die Familien Herchenröder und Wilhelm. Wahrscheinlich stand
die Mühle in der Nähe der Brachtbrücke zum heutigen Sportgelände. Nach dem
30-jährigen Krieg wollte der Müller die Mühle wieder in Betrieb nehmen, aber
der Bau eines Wehrs in der Bracht
wird nicht ausgeführt und deshalb ein Mühlenbetrieb nicht mehr
möglich. Die Müllerfamilie
Wilhelm fertigte später Mühlsteine aus Sandsteinquadern, die oberhalb von
Hesseldorf gefunden werden, an und verkaufte diese in weitem Umkreis. Reste
dieser Steinmetzarbeiten konnte man noch im Wald oberhalb von Hesseldorf
finden. |
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Literatur: Samml.Gesch.Wächtersbach, 2002 – „Von Mühlen
und Müllern bei Hesseldorf“ – Jürgen Ackermann |
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Ich bin immer auf der Suche nach alten bzw. älteren Aufnahmen von
Hesseldorf, die man in einer Gegenüberstellung „Früher und Heute“ zeigen
könnte. Wer mir weiterhelfen kann, bitte bei u.a. Mailadresse melden! Gudrun Kauck 2009/10 |
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