Ehemalige
Klöster und klösterliche Niederlassungen
in Gelnhausen |
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Das Franziskanerkloster Sehr unscheinbar an
der Ecke Töpfergasse und Stadtschreiberei befinden sich die Reste des
ehemaligen Franziskanerklosters. Die Reste der älteren Kirche sind heute in
einem Wohngebäude verbaut. Das Kloster wurde
1248 erstmals erwähnt, bestand aus einer Kirche, einem Klostergebäude und
einem Kreuzgang. 1542 in Rahmen der Säkularisierung wurde das Kloster
aufgehoben und 1822 wurden die Gebäude größtenteils abgerissen (die Steine –
wie eigentlich immer in Gelnhausen J - in Privathäusern weiterverendet). |
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An einem Wohngebäude in der Straße „Alte Stadtschreiberei“ kann man Reste der Klosterkirche des Franziskanerkloster
erkennen. |
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Blick von der Töpfergasse auf die Reste der Klosterkirche der
Franziskaner |
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Kloster Himmelau Das Kloster ist
nicht mehr vorhanden. Es befand sich über 250 Jahre lang oberhalb der Straße
zwischen Gelnhausen und dem heutigen Stadtteil Haitz. Ein Straßennamen
erinnert noch an das Kloster. Die Gründung des
Nonnenklosters der Benediktinerinnen geht auf das Jahr 1305 zurück. 1537 ist
es dem Kloster nicht mehr möglich, die Bewohner zu ernähren – das Kloster wird
aufgelöst. 1561 erwirbt die Stadt Gelnhausen das Gebäude und den
dazugehörenden „Weingarten“. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde
das Gebäude dann vollständig abgerissen. |
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Der Arnsburger Hof
Der Arnsburger Hof
in der Langasse 41 in der heutigen Form wurde um 1742 erbaut. Er geht auf die
Gründung des Zisterzienserklosters Arnsburg aus dem 13. Jahrhundert zurück.
Zum ehemaligen Klosterhof gehörte auch eine kleine Kapelle, die durch eine
Spende der Gelnhäuser Bürgerin Mechthild von Enzheim erbaut werden konnte.
Der Turm der Kapelle stürzte 1412 in den Hof und richtete auch Schaden am
Gebäude an. Erst 1798
verkauften die Zisterzienser ihren Besitz an die Stadt Gelnhausen, die das
Gebäude später an einen Gelnhäuser Bürger weiterverkaufte. Das Gebäude ist
heute noch erhalten und wird privat genutzt. |
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Das Säulenportal
aus Sandstein ragt in die Langgasse und
zeugt vom
Wohlstand der Bewohner um 1800
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Der gewölbte Torbogen führt unter dem Haus hindurch zur Langgasse |
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Die rückwärtige Ansicht des Arnsburger Hofes im Jahr 2007 –
links ist noch die Kapelle zu erkennen. Der Neubau datiert auf das Jahr 1742 – die alten Gebäude
wurden abgerissen |
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Das Gartenhaus im Hof des Arnsburger Hofes wird auf das Jahr
1800 datiert. Auch dieses Gebäude wird heute privat genutzt. |
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Der Hainerhof Wahrscheinlich auf
Anfang des 13. Jahrhundert datiert die Niederlassung des Zisterzienserklosters
Haina in Gelnhausen. Im Zuge der Reformation wurden die ehemaligen
Besitzungen des Klosters dem Landgrafen Philipp überschrieben. Später ging der
Klosterhof in Privatbesitz über. Die Reste des
Klosterhofes befanden sich bis in die 1990er Jahre in der Philipp-Reis-Straße
(gegenüber der Stadthalle). Dann wurden die noch erhalten Tore in den
Stadtteil Burg versetzt, wo sie heute ziemlich nutzlos neben dem ehemaligen
Rathaus Burg stehen. |
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Eine sicher etwas geschönte Darstellung des Hainerhofes |
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Foto von Landeskonservator Bickell 1894 |
Jetzt stehen die erhaltenen Tore im Stadtteil Burg |
Der Johanniterhof (der Komturei
Rüdigheim) Sehr markant steht
noch heute das Haus der Johanniter in der Nähe des Inneren Holztores in
Gelnhausen. Der für Gelnhausen ungewöhnliche Stufengiebel hebt sich von den
Fachwerkhäusern der Umgebung ab. Helfrich von
Rüdigheim gründete die Niederlassung 1257 in Gelnhausen. Zu dem Hof gehörte
auch eine Kapelle, die aber nicht mehr vorhanden ist. Nach der
Reformation gingen die Besitzungen zum größten Teil an die Herren von
Büdingen über. Heute sind in dem
schönen Gebäude private Wohnungen untergebracht. |
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Der Sachsenhäuser Deutschordenshof Die Deutschen Herren
von Sachsenhausen kauften im Jahr 1303 von Arnold von Glauburg ein Haus am
Holztor in Gelnhausen. Seelsorgerischen Aktivitäten gingen die Deutschherren
anscheinend in Gelnhausen nicht nach – das Gebäude diente eher der
Besitzverwaltung. Die Deutschherren besaßen in und um Gelnhausen zahlreiche
Güter, Weingärten, auch Mühlen. Heute ist das
Gebäude im Besitz der Katholischen Kirche und dient - mit einigen Um- und Anbauten – als Gemeindezentrum der
katholischen Gemeinde Gelnhausens. Das Fotos rechts stammt
aus dem Jahr 1980 - (im Vordergrund rechts das Johanniterhaus). Inzwischen wurde
das Gebäude renoviert und sieht wieder viel besser aus. |
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Der Marburger Deutschordenshof Schon 1280 haben
die Deutschherren von Marburg Besitz in Gelnhausen. 1334 wird eine ständige
Präsenz in Gelnhausen eingerichtet – der Hof wird im Lauf der Zeit immer
wieder neu verpachtet - u.a. an Anselm von Crainfeld und Johann von
Breydenbach. Vom Marburger
Deutschherrenorden wird in Gelnhausen auch eine Anstalt mit „hospitalem
Charakter“ unterhalten. Nach der
Reformation ziehen alle in Gelnhausen ansässigen Ordensbrüder wieder zurück
nach Marburg – das steinerne Haus des Ordens (nördlich der Marienkirche) geht
in städtischen Besitz über. Inzwischen wurde
das Gebäude aber abgerissen und durch einen Wohnhaus-Neubau ersetzt. Die
Schrift über der Eingang weist aber noch auf den ehemaligen Besitz des
Deutschordens hin. |
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Außer den oben
genannten Klöstern und klösterlichen Niederlassungen gab es noch weitere
Klosterhöfe in Gelnhausen, von denen aber entweder nichts mehr vorhanden ist
oder man den genauen Standort nicht mehr nachweisen kann. Das Prämonstratenserkloster Langenselbold hatte lange Zeit die kirchlichen
Patronatsrechte in Gelnhausen – sie stellten die einzige Pfarrei in der
Stadt. Wahrscheinlich war das Altaristenhaus (genannt Steitz oder alte Abtei) identisch mit dem
„Langenselbolder Hof“. Weitere urkundlich
nachgewiesene Niederlassungen: §
Der Meerholzer Hof des Prämonstratenserinnenstifts
Meerholz §
Der Hof des Kollegialstifts Aschaffenburg §
Der Hof des Klosters Schmerlenbach |
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G.K. – Oktober 2007 |
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