Barbarossastadt Gelnhausen Jüdischer
Friedhof Gelnhausen
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Durch den Torbogen des Schifftorturms sieht man den Eingang zum
jüdischen Friedhof, der komplett mit einer alten Sandsteinmauer umgeben ist. |
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Schon seit der
Stadtgründung von Gelnhausen 1170 lebten in Gelnhausen Juden. Immer wieder
einmal wurden sie vertrieben – z.B. weil sie für die Pest in der Stadt
verantwortlich gemacht wurden. Es wohnten aber immer wieder jüdische Familien
in Gelnhausen – zumeist in der Judengasse, die später in Brentanostraße
umbenannt wurde. Wie alle Friedhöfe
nach dem Mittelalter liegt der Gelnhäuser Judenfriedhof außerhalb der
ehemaligen Stadtmauer, neben der Bleiche, dem Schiffsanleger und dem
ehemaligen Escher (der Hinrichtungsstätte). Der älteste
Grabstein auf dem Friedhof datiert auf das Jahr 1616. Dass sie einen eigenen Friedhof
bekamen, bedeutete für die
Juden, dass sie nun rechtlich gleich gestellt waren. Die Beerdigungen
wurden von Beerdigungs-Brüderschaften vorgenommen. Alle Menschen wurden von
ihnen gleich behandelt – egal ob arm oder reich. Alle hatten den gleichen
Sarg, das gleiche Totenhemd. Die Toten wurden in Richtung Jerusalem
ausgerichtet. Die Symbole auf den Grabsteinen sagen etwas über den Beruf des
Beerdigten aus. Erst auf den neueren Steinen findet man auch den Davidstern. Jüdische Gräber
sind für die Ewigkeit bestimmt, sie werden nicht eingeebnet und der Stein
bleibt erhalten. Bei Platzmangel wurden die Toten übereinander beerdigt. Da
die Toten nicht mit vergänglichen Dingen in Verbindung kommen sollen, verzichtet
man auf Blumenschmuck. Man lässt die Gräber mit Gras oder Efeu überwachsen
und legt zur Erinnerung kleine Steine auf den Grabstein. 1938 fand die
letzte Beerdigung hier statt. Wenig später hatte die letzte jüdische Familie
Gelnhausen für immer verlassen. Unter der Naziherrschaft und noch lange
Zeit danach war der Friedhof dem
Verfall preisgegeben. Inzwischen ist er aber wieder in einem gepflegten
Zustand. |
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Hebräische Schriftzeichen und Symbole auf den alten Grabsteinen |
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Hohe Bäume und natürliche Wiese – dazwischen die Grabsteine |
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Der Friedhof liegt in unmittelbarer Nähe der Kinzig |
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Der große Friedhof mit einer großen Anzahl Grabsteinen |
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Reich verzierte Sandstein-Grabmale |
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Umgefallene Steine dürfen nicht mehr verändert werden |
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Die „neueren“ Grabsteine datieren auf die 30er Jahre des 20.
Jahrhunderts.... |
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... und sind aus Granit oder Marmor – nicht mehr aus Sandstein |
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Die aus Sandsteinen gemauerte Umfassungsmauer hat auch einige
erhaltene Schießscharten |
Gudrun Kauck, März 2008 |
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