Barbarossastadt Gelnhausen Der
Fürstenhof
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Das immer noch stattliche Gebäude des ehemaligen Fürstenhofes |
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Die Wurzeln der
österreichischen Kaiserin Elisabeth (genannt Sisi) befinden sich auch in Gelnhausen. Pfalzgraf
Johann Karl von Zweibrücken-Birkenfeld-Bischweiler (1638-1704) kaufte im Jahr
1669 von den Grafen von Hanau die Gebäude des Fürstenhofes. Die Grafen von
Hanau, als Pfandherren von Gelnhausen, hatten den Fürstenhof immer als
Unterkunft in Gelnhausen genutzt. Nach dem 30-jährigen Krieg hatten sich die
Besitzverhältnisse geändert und der Fürstenhof wurde nicht mehr genutzt. Johann Karl
gründete in dem stattlichen Gebäude in Gelnhausen eine pfälzisch-wittelsbachische
Nebenlinie: von Birkenfeld-Gelnhausen. Die Familie von Birkenfeld-Gelnhausen
lebt über drei Generationen in Gelnhausen. 1799 erhält der
Enkel von Johann Karl, Wilhelm von Birkenfeld-Gelnhausen (1752-1837), durch
Erbverträge den Titel „Herzog in Bayern“. Die herzogliche Familie siedelt
daraufhin nach München um. Man nennt sich nun „Herzog in Bayern“ mit der
Anrede „Königliche Hoheit“ - der Name von Birkenfeld-Gelnhausen tritt in den
Hintergrund. Herzog Wilhelm in
Bayern ist der Urgroßvater von Elisabeth (1837-1898), der späteren Kaiserin
von Österreich. |
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Von der Fürstenhofstraße aus sieht man die Größe des Gebäudes |
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Erbaut wurde der
Fürstenhof im 14. Jahrhundert. 1502 findet der Kurfürstentag in Gelnhausen statt - man will
versuchen mehr Eigenständigkeit gegenüber Kaiser Maximilian I. zu erhalten.
Die Erzbischöfe von Mainz und Köln, sowie der Herzog von Sachsen und die
Markgrafen von Baden und Brandenburg übernachten eine Woche in dem Gebäude -
daher der Name "Fürstenhof". 1549 erhielt der Fürstenhof das Fachwerkobergeschoss 1669 wird der Fürstenhof Sitz der Wittelsbacher Nebenlinie
Birkenfeld-Gelnhausen (s.o.). 1785 geht der Fürstenhof in den Besitz des Kurfürsten Wilhelm I.
von Hessen (1743 – 1821) über und
wird Wohnsitz seines illegitimen Sohnes mit Charlotte Christine Buissine, Karl von Heimrod (1776 –
1827), der später mit Charlotte, Freiin von Stockhausen verheiratet war. 1814 weilt Johann Wolfgang von Goethe zu einem Besuch im
Fürstenhof. 1822 – 1950 ist der Fürstenhof Sitz des Amtsgerichts Gelnhausen, des
Katasteramtes und des
Finanzamts Gelnhausen. Seit 1973 befindet es sich in Privatbesitz. Bis 2012 ist darin ein Hotel
und das Restaurant „Stadt- Schänke“
untergebracht. 2012 wird das Gebäude (eingetragenes hessisches Kulturdenkmal) aus
Altersgründen zum Kauf
angeboten. |
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2023 beschließt die Stadt Gelnhausen - derzeit Besitzer des
Anwesens - nach längeren Verhandlungen das Gebäude und das Gelände des
Fürstenhofes in Erbbaupacht an den örtlichen Investor
R2-Projektentwicklungs-GmbH zu geben.
Es wird geplant, den Fürstenhof wieder als Beherbergungsstätte zu
nutzen - als s.g. Boardinghouse, d.h. Zimmer oder Apartments werden wie in
einem Hotel, aber für einen längeren Zeitraum, vermietet. Im Erdgeschoss wird eine hochwertige
Gastronomie einziehen und auch der Gewölbekeller soll wieder für
Veranstaltungen genutzt werden. GNZ, 04.10.2023 |
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Gegenüber dem Fürstenhof liegt dieses große Anwesen, in dem
früher auch einmal eine Weinkelter stand. |
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Diese Wappentafeln vom Anfang des 16. Jahrhunderts befanden sich früher an den Erkern des Fürstenhofes. |
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Gudrun Kauck, April 2008/2012 |
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