Ausflugtipps in unsere nähere Umgebung
Die
Ronneburg
Mittelalterliche Burg in der Nähe von Büdingen |
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>>> Die Ronneburg – Innenräume und Außenbereich <<<
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Die 1231 erstmals
als „Altar in castro Roneburg“ urkundlich erwähnte, aber sicherlich auf einer
staufischen Gründung basierende Ronneburg, erhebt sich auf einem ca. 200 Meter
hohen Basaltkegel über das „Ronneburger Hügelland“, eine waldreiche und
fruchtbare Mittelgebirgslandschaft. Die Höhenburg mit ihrem markanten
Bergfried setzt sich aus verschiedenen Bauformen zwischen Mittelalter und
Renaissance zusammen. Seit 2004 befindet
sich die Burg im Besitzt des Freiherrn Joachim Benedikt von Herman auf Wain, nachdem die Burg über Jahrhunderte den
Herren von Ysenburg (verschiedene Linien) gehörte. Belebt wird die Burg heute
vom „Förderkreis Freunde der Ronneburg“, die hier
regelmäßig Ritterspiele, Mittelaltermärkte u.ä. veranstalten. |
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Anfang des vergangenen Jahrhunderts stand die Ronneburg noch
frei auf dem Hügel – An den steilen Abhängen wurde lange Zeit Wein angebaut |
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Die Ronneburg – von Westen gesehen |
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Das 1. Torhaus zur Vorburg (leider teilweise abgetragen) und die
Außenwand des Zyngel „Zyngel“ bezeichnete ursprünglich den Flankenturm, heute meint
man damit den Bereich der Vorburg zwischen linkem und rechtem Flankenturm und der
Wehrmauer bis zum 3. Torhaus. |
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Blick durch das 1.Torhaus (äußeres Torhaus) auf das 2. Tor
(Philippstor) und die Vorburg |
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Der Zyngel (von innen gesehen) mit dem Wehrgang |
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Der erste Eindruck der Burg nachdem man das Torhaus hinter
sich gelassen hat |
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Geschichtliches: Die Ronneburg war
keine Ritterburg im üblichen Sinn – sie war eine Sicherungsburg, ein Außenposten
des Mainzer Erzstiftes. Bewohnt wurde die Burg von Burgmannen, die aus dem
Niederadel stammten. 1317 wird ein Ritter Wolfram von Praunheim erwähnt, 1327
Johann von Rockenberg, 1339 Heinrich von Virneburg. 1356 diente die Burg als
Pfandobjekt und ging in den Besitz der Ritter Frank und Hartmut von Kronberg
über. Das Erzstift Mainz blieb aber weiterhin Burgherr. 1475 ist Diether
von Ysenburg Mainzer Erzbischof. Sein Bruder, Graf Ludwig II. von Ysenburg in Büdingen, erhält 1476 die Burg als Lehen. Die
Burg wird renoviert und erweitert. Durch Erbteilungen kommt die Ronneburg
danach immer wieder an andere Mitglieder des Hauses Ysenburg. Ab 1523 bewohnte
Graf Philipp mit seiner Gattin Amalie von Rieneck die Burg. In diese Zeit
fällt der Umbau zu einem neuzeitlichen, repräsentativen Schloss. 1601 starb die
Linie Ysenburg-Ronneburg aus und die Burg geht an die Birsteiner Linie mit
Graf Wolfgang Ernst. 1621, in
den Wirren des 30jährigen Krieges, werden große Teile der Burg in Schutt und
Asche gelegt. Nach dem Krieg
erlebt die Burg einen Wandel. Sie wird bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zur
„Freistatt des Glaubens“ – verschiedene religiöse Gruppen finden Asyl auf der
Ronneburg, u.a. die Herrnhuter Brüdergemeinde. |
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Blick vom Zyngel auf das 3. Torhaus (Brunnenhaus) und den Wehrgang |
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1821 wird die
Ronneburg zur selbstständigen Gemeinde, was sich wegen fehlendem Umlandes als
Fehlentscheidung erwies. 1829 gelangte die Burg in die Gräfliche Verwaltung
Ysenburg-Wächtersbach. Die Verwaltung erwies sich als schwierig, weil die
Burg von sehr vielen, sehr unterschiedlichen Menschen bewohnt wurde.
Vielleicht ließ man deshalb die Burg verfallen, um sie zu entvölkern? Ab 1870
waren Teile der Burg zum Abbruch zur Verfügung gestellt worden – das Torhaus,
die Marställe und die Reisställe (Ställe für die Pferde der „Reisigen“
[Ritter]) fielen dem Abbruch auch zum Opfer. 1885 verließ der
letzte Bewohner dann die Ronneburg. 1882 fiel die Burg dem hessischen
Denkmalpfleger auf, der beim Besitzer der Burg, Fürst Friedrich Wilhelm zu
Ysenburg-Büdingen (1850 – 1933) und seinem Nachfolger, Fürst Otto Friedrich
(1904 – 1990), ein offenes Ohr für seine Anliegen fand. Der bauliche Erhalt
und die wissenschaftliche Erforschung arbeiteten nun Hand in Hand. 1952 wurde
das Burgmuseum eröffnet und 1967 im umgebauten Marstall ein Restaurant
eröffnet. 1988 wurde die bauliche und museale Betreuung der Kernburg vom
Eigentümer mittels eines Patenschaftsvertrags an den „Förderkreis Freunde der
Ronneburg“ übertragen – meiner Meinung nach ein Glücksfall für die Ronneburg!
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Blick in den Innenhof und den Palas der Kernburg – (links) der Saalbau mit dem Kapellenerker |
und (rechts) der Kemenatenbau im Nordflügel |
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Blick aus dem Saalbau in den inneren Burghof |
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Der Bergfried mit seinem Renaissancehelm |
Renaissanceportal am Treppenturm |
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Vom Bergfried aus hat man einen herrlichen Blick über das
Ronneburger Hügelland. Bei schönem Wetter sieht man die Hochhaus-Skyline von
Frankfurt, den Feldberg im Taunus, aber auch den Hoherodskopf im Vogelsberg. Im Vordergrund: Der Wehrgang des Zwinger und „das Türmchen im
Zwinger“ |
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Blick in den Zyngel mit dem 1. Torhaus (oben) und dem 2.
Torhaus (Mitte) |
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Blick in den Innenhof der Kernburg Kapellenerker (links), Saalbau bzw. Palas (Mitte), Kemenatenbau
(rechts) |
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Da die Seite zu umfangreich geworden wäre, habe ich den Blick
in die Innenräume und den Rundgang um die Burg von außen auf eine extra Seite
eingestellt: >>> Die Ronneburg – Innenräume und Außenbereich <<< |
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Meine Meinung: ¹ - Ich finde es
gut, dass die Burg heute durch den
„Förderverein Freunde der Ronneburg“ betreut wird. Wer weiß, was sonst aus
der Burg geworden wäre! Sicher findet dadurch auch eine Kommerzialisierung
der Burg statt, die einige negative Auswirkungen hat. Durch die regelmäßige
Nutzung der Gebäude und ständige Renovierungen werden diese aber vor einem
endgültigen Verfall bewahrt. Ich konnte bei jedem Besuch feststellen, dass
wieder neue Räume renoviert und zur Besichtung freigegeben waren. Das wäre sicherlich
nicht möglich, wenn die Burg „nur“ ein Museum wäre. Ich schätze an der
Ronneburg besonders, dass man die Burg selbst erkunden
darf. Ohne unnötige Reglementierung und ohne „Betreten verboten“-Schilder
kann man durch die Räume streifen. Ich hoffe sehr, dass diese Freiheit nicht
ausgenutzt wird und noch lange erhalten bleibt. Burgneulinge oder
Schulklassen können sich auch einen Führer buchen, der mittelalterlich
Gewandet die Burg erklärt und so die Lebensweise von damals näher bringt. Sehr zu empfehlen
sind auch die mittelalterlichen Märkte wie Ostermarkt und Weihnachtsmarkt,
die sowohl vor als auch in der Burg selbst stattfinden. Es gibt natürlich auch Ritterturniere,
Walpurgisnacht, Halloween usw. -
ausführliche Informationen auf der Website: http://www.burg-ronneburg.de/ Ich empfehle aber, die Burg dann zu besuchen und zu erkunden, wenn sich
keine Menschenmassen dort aufhalten – an einem Wochentag. Da kann man die Burg
noch einmal so erleben, wie sie früher war - man kann die Zeit für ein paar Stunden zurückdrehen und
sich als Burgherr fühlen oder in geschichtsträchtiger Umgebung in Ruhe über
den Sinn des Lebens nachdenken. |
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Gudrun Kauck, August 2008 |
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