Ausflugtipps in unsere nähere Umgebung
|
|||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||
So hat Schloss Marienborn um 1736 ausgesehen. Ganz rechts die Reste der Kapelle des ehemaligen Klosters |
|||||||||||||||||||||
|
Geschichtliches: 1264 hatten die
Zisterzienserinnen ihre ca. 1250 auf dem Herrnhaag entstandene Klosteranlage
wegen Wassermangels wieder auflösen müssen. Sie zogen ins Tal um. 1274 wurde
eine Klostergründung durch eine Schenkung von Ludwig I. von Isenburg-Büdingen
möglich – mit der Bedingung, in Marienborn eine Kirche zu erbauen. Bis zur
Reformation entwickelte sich das Kloster zu einem der reichsten und
bekanntesten Klöster in der Wetterau. Die letzte Äbtissin verstarb 1555. Die
Aufhebung des Klosters erfolgte im Jahr 1559 und der gesamte Besitz fiel an
die Erben des Stifters zurück – die Grafen von Isenburg-Büdingen. Bis zum Jahr 1588
diente die Klosterkirche der Grablege des Isenburg-Büdinger Grafenhauses
(inzwischen haben die erhaltenen Grabplatten einen Platz in der fürstlichen
Schlosskapelle gefunden). Von der Auflösung
des Klosters bis ca. 1673 wurden die Klostergebäude als Kanzlei, Amtshaus und
Wirtschaftgebäude der Grafen von Isenburg-Büdingen genutzt. Graf Carl August
von Isenburg–Marienborn (diese Linie 1684 entstand durch Erbteilung) ließ die
Reste der Klosterkirche in das neuerbaute Schloss Marienborn integrieren. Es
entstand eine Schlossanlage im Stil Ludwig XIV. von Frankreich (siehe Zeichnung ganz oben). Die Linie Isenburg-Marienborn starb
aber 1725 mit ihrem Gründer auch schon wieder aus, weil die männlichen Erben
vor dem Vater verstorben waren,
und der Besitz ging an die Linie Isenburg-Meerholz. Von 1736 bis ca.
1750 diente Schloss Marienborn den Anhängern des Grafen Zinzendorf, die als
Glaubensflüchtlinge aus Sachsen in die Grafschaft Isenburg gekommen waren,
als Zuflucht. Wie auch von Herrnhaag zog die Herrnhuter Brüdergemeine des
Grafen Zinzendorf von Marienborn
weg, als Graf Gustav Friedrich die Aufgabe der Privilegien forderte. Die Synoden
der Herrnhuter fanden aber auch weiterhin in Marienborn statt – 1769 nahm
auch Johann Wolfgang von Goethe
daran teil. Nach 1750 stand die
Schlossanlage großteils leer, wurde nur noch während des 7-jähringen Krieges
als Hauptquartier der alliierten Armee genutzt. Das Schloss wurde durch die
lange unbewohnte Zeit baufällig und wurde 1889 abgerissen. Die heute noch
erhaltene Hofanlage mit den Wirtschaftgebäuden entstand um 1700. Das
ebenfalls noch erhaltene, aber derzeit nicht bewohnte Forsthaus, entstand
unter Forstmeister Kalkhof. Ab 1964 war das
Hofgut Marienborn eine Staatsdomäne des Landes Hessen. Die Justus
Liebig-Universität nutzte das
Gut als Lehr- und Versuchsgut. Seit dem 01.01.2009
wird die Staatsdomäne Marienborn von einem Pächter, der
Landwirtschaftsmeister ist, und
seiner Familie als ökologische Landwirtschaft betrieben. |
|
|||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||
So sieht das von der Justus Liebig-Universität genutzte Hofgut
Marienborn heute aus. Über dem Torbogen steht die Jahreszahl 1708 |
|||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||
Die Reste des ehemaligen Klosters Marienborn Die vom Wilden Wein überwucherte Mauer verbirgt die Reste der
Schloss-Kapelle Ein Teil der Klosterkapelle wurde für das Forsthaus verwendet |
|||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||
Unter dem Grün sind Reste der Kapelle erkennbar –
Fensteröffnungen kann man noch erkennen |
|||||||||||||||||||||
|
|
||||||||||||||||||||
Von der Hofseite aus könnte man die Reste der Umfassungsmauer
sicher besser erkennen – leider ist der
Hof aber nicht zugänglich |
Der Eingangsseite des ehemaligen Forsthauses |
||||||||||||||||||||
Gudrun Kauck, September 2008 |
|||||||||||||||||||||
Anfahrt: Hofgut Marienborn liegt an der L 3195 ca. 1
km westlich von Eckartshausen Entfernung: ca. 6 km zur Ronneburg – ca. 9 km
nach Herrnhaag Besichtigung: nur von außen möglich Literaturhinweis: „Ronneburger Hügelland – Wanderungen durch
Landschaft, Dorf und Geschichte“ von Ferdinand Graef Herausgeber: Geschichts- und Heimatverein
Ronneburg e.V., ISBN 978-3-937774-38-1 |
|||||||||||||||||||||
Copyright der Fotos auf dieser Seite bei: http://www.gudrun-kauck.de/ Download und Weiterverwendung nicht gestattet !!! |
|||||||||||||||||||||
>> zurück zu „Schlösser und Burgen der Isenburger / Ysenburger“ |
|||||||||||||||||||||