Ausflugtipps in unsere Umgebung – Die Schlösser der
Isenburger / Ysenburger
Schloss
Langenselbold
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Die Ersterwähnung
von Langenselbold geht auf eine Urkunde von Papst Paschalis II. zurück, der 1108 Graf Dietmar von Langenselbold die Genehmigung
erteilt, ein Augustiner Chorstift zu gründen. Später erfolgte die Umwandlung
in ein Prämonstratenser-Kloster, das großen Einfluss auf ein Gebiet im weiten
Umkreis erreichte. Eine Tochtergründung – Nonnenkloster – erfolgte in
Meerholz. Kaiser Barbarossa gründete „seine“ Stadt Gelnhausen 1170 im
Einflussgebiet des Klosters Langenselbold, das auch bis zur Reformation die
Pfarrer in Gelnhausen stellte. Nach der Reformation und der Auflösung des
Klosters 1545, übernahmen die Grafen von Isenburg den Besitz, der während des
30-jährigen Krieges dann weitgehend zerstört wurde. Die heute noch
erhalten Bauten des Langenselbolder Schlosses entstanden zwischen 1722 und
1752 unter Graf Wolfgang Ernst III., dem späteren Fürsten Wolfgang Ernst I.
von Isenburg-Birstein durch den Haunauer Architekten Chr. Ludwig Hermann, der
auch die Umbauten am Birsteiner Schloss vorgenommen hat. Im streng
symmetrischen, barocken Stil sind sechs Gebäude um einen Park angeordnet. Die
Größe der Anlage ist beachtlich – (geschätzt) ca. 150 x 100 Meter. Das eigentliche
Schlossgebäude, wie auch der äußerlich baugleiche „Fruchtbau“, sind sehr
schlicht gehalten und komplett aus Bruchsteinen erbaut, die z.T. von den
ehemaligen Klostergebäuden stammen, die vorher an dieser Stelle gestanden
haben. Die Innenausstattung wurde sehr repräsentativ ausgestaltet. Im Schloss
war auch eine umfangreiche Bildersammlung bekannter Maler wie Tischbein und
Desmarées untergebracht. Verschiedene
Mitglieder der Isenburg-Birsteiner Fürstenfamilie bewohnten das Schloss in
Langenselbold, das im 19. Jahrhundert auch als Jagdschloss genutzt wurde. Im
Oktober 1813 verbrachte Napoleon Bonaparte eine Nacht im Schloss, aber auch
König Friedrich Wilhelm II. von Preußen
(1792) und der König von Portugal, Don Miquel de Branganca (1849)
besuchten das Schloss. |
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Der Schlosshof, der eigentlich ein Park ist, hat beachtliche
Ausmaße |
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Das „Schloss“ ist eigentlich nur dieses Gebäude Darin untergebracht sind: Ein schöner Stucksaal, Braunes
Zimmer, Weißer Salon, Großer Salon, Napoleonzimmer, Kaminzimmer,
Fürstinnen-Zimmer, Landgrafen-Zimmer usw. Alle Räume sind renoviert und werden von der Stadt für
verschiedene Anlässe genutzt. |
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Auf gleicher Achse wie das Schloss in westlicher Richtung steht
der „Fruchtbau“, der seit 1940 von der Stadt Langenselbold als Rathaus
genutzt wird. Die restlichen Gebäude der Schlossanlage wurden 1976 von
Langenselbold übernommen. |
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Von der Altstadt führt diese Hofeinfahrt auf das Schlossgelände |
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Die Größe der Herrn-Scheune kann man von außen noch besser
einschätzen |
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Wie alle Schlossgebäude sind auch die riesigen Scheunen aus
Bruchsteinen erbaut. Bei genauerem Hinsehen kann man erkennen, dass ein Teil der Steine vorher schon einmal verwendet worden
waren. |
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„Groß wie ein
Scheunentor“ bekommt bei diesen Toren eine ganz andere Bedeutung. Die jeweils 3 Tore
der beiden Herrn-Scheunen sind über 5 Meter hoch. |
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Der Schlosshof wird von den Langenselboldern als Freizeitanlage
genutzt, was sich bei der gepflegten, schattigen Anlage auch anbietet. |
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Im Jahr 2008 wurde zwischen Schloss und Fruchtbau diese
Bronzefigur aufgestellt. Der „Mönch von Selbold“ soll an die erste urkundliche Erwähnung
im Jahr 1108 erinnern. |
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An 900 Jahre Geschichte erinnert diese Tafel. |
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„Hermekruk“ wird dieser Bildstock mit der Pietà und der Jahreszahl 1507 genannt,
der noch bis zum Jahr 2007 an der Abtshecke gestanden hat. Die Abtshecke ist eine bewaldete
Bergkuppe, auf der früher einmal ein Galgen stand. Die alte Handelsstraße
Frankfurt-Leipzig führte unmittelbar daran vorbei und schon Goethe fand
diesen Ort unheimlich, als er auf einer Kutschfahrt nach Leipzig im
Wiesengrund Irrlichter entdeckt hatte – („Dichtung und Wahrheit“). Bildstöcke erinnern
meist an einen Menschen, der durch ein Unglück oder eine Gewalttat ums Leben
gekommen ist. Ob das bei diesem Bildstock auch der Fall ist? |
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Gudrun Kauck, September 2008 |
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Anfahrt: Langenselbold liegt an der A 66
Frankfurt-Fulda Das Schloss findet man, wenn man an der
Ampel links Richtung Neuberg abbiegt Besichtigung: Von außen möglich, wird als Freizeitgelände
genutzt „Klosterberghalle“, „Dragonerbau“, Rathaus,
Heimatmuseum, Vereinsheime, Stadtbücherei u.a. befinden sich heute in den
Gebäuden Literaturhinweise: „Kinzigschlösser“ von Klaus Gorzny und Horst
Keese, Piccolo-Verlag 2007 „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler –
Hessen“ von Georg Dehio, Deutscher Kunstverlag 1982 „Hessens Schlösser und Burgen“ von Hans und
Doris Marech, Husum-Verlag 2005 |
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>>> Hessentag 2009 in Langenselbold:
Galanacht der deutschen Star-Tenöre >>> Hessentag 2009: FFH-Flugtag >> zurück zu „Schlösser und Burgen der Isenburger / Ysenburger“ |
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