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Ausflugtipps in unsere nähere Umgebung
Der
Glauberg
- Archäologischer Park „Keltenwelt am
Glauberg“ -
Frühkeltische Siedlung,
frühkeltische Fürstengräber, Grabhügel und Statue eines Keltenfürsten
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Der
Glauberg liegt in der Gemeinde Glauburg, nordöstlich von Frankfurt nahe
Büdingen. Er ist über die A45 sehr gut zu erreichen – AS Altenstadt. Derzeit
wird vom Land Hessen ein modernes neues, sehr aufwendiges Museum am Fuß des
Glaubergs erreichtet. Die Autostraße ist deshalb gesperrt. Zu Fuß kann man
von der Gemeinde Glauberg aus das Plateau und den Grabhügel aber auch
erreichen, wenn man ein bisschen Fußweg nicht scheut. Der
Glauberg ist ein langgestreckter Höhenrücken aus Basalt (271m) – einer der
letzten Ausläufer des Vogelsberges in Richtung Wetterau. Durch die
natürlichen Gegebenheiten in Form eines Hochplateaus war eine Besiedlung und
Befestigung schon sehr früh möglich. Bereits in der Jungsteinzeit
(5.Jahrt.v.Chr.) sind Siedlungen nachweisbar, die bis zum Hochmittelalter
(13. Jahrhundert) angedauert haben. |
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Das Glauberg-Plateau hat eine Größe von ca. 800 m Länge und 200 m Breite und bot Platz
für einige Hundert Menschen samt Vieh. Auf diesem Foto sieht man das Plateau des
Glauberg, das sich heute hinter dichten Bäumen versteckt. Das war natürlich
nicht immer so, denn früher war es ja wichtig, dass man sich nähernde Feinde
rechtzeitig erkennen konnte. Die Besiedlung auf dem Plateau war aber durch
Mulden und Wälle für Feinde nicht sofort erkennbar. |
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Das ist ein Blick
über das Plateau nach Westen. Die Reste der Besiedlung findet man an den
seitlichen Befestigungswällen, die man aber erst auf den zweiten Blick
erkennt. |
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Das Plateau
ist nur durch vier s.g. Pforten zu erreichen. Bei unserem Besuch sind wir
durch die Enzheimer Pforte (Foto) auf das Plateau gelangt, wo
wir uns sofort wie in eine andere Zeit versetzt sahen. Irgendwie spürt man,
dass diesen Ort etwas ganz Besonderes auszeichnet – man atmet förmlich die
Geschichte. |
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Dies sind Reste
mittelalterlicher Besiedlung. Die Mauern der Keller schmiegen sich an das
Plateau und sind zum nördlichen Ringwall ausgerichtet. Die Mauern sind aus
Basaltsteinen, die sicher sehr schwer zu bearbeiten waren. Gewohnt haben die
Menschen wahrscheinlich in Fachwerkgebäuden, die sich über oder neben den
Kellern befanden. |
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Auf dem Plateau
sind überall Schautafeln aufgestellt, die in drei Sprachen erklären, um was
es sich handelt. Auf der Schautafel auf dem Foto erkennt man Mauerreste, die
man vor Ort aber nicht mehr so klar erkennen konnte, weil sie inzwischen
wieder bewachsen sind. Diese Mauerreste gehören wahrscheinlich alle ins
Hochmittelalter. Die älteren Siedlungsspuren finden sich in den
Befestigungsmauern und der Wasserzysterne, die aus der Zeit der
frühkeltischen Besiedlung stammen. Die Besiedlung beginnt in der Mitte des 5. Jahrtausends v.Chr. mit der Rössener
Kultur. Um 4000 v.Chr. ist die Michelsberger Kultur nachweisbar.
In der Bronzezeit – 10.– 8. Jahrhundert v.Chr. – wurde eine bedeutende
Siedlung anhand der Urnenfelder gefunden. Überregionale Bedeutung dürfte der
Glauberg aber in der frühen Eisenzeit (6.-5.Jahrhundert v.Chr.) gehabt
haben, als hier ein bedeutender keltischer Fürstensitz war, wie man aus den
Funden der Grabhügel heute nachweisen kann. In spätkeltischer
Zeit und in römischer Zeit hatte der Glauberg weniger Bedeutung – auch
weil er zu dicht am römischen Limes gelegen war. Während der Völkerwanderung
(ca.400-600 n.Chr.) befand sich aber wieder eine zentrale Burg eines
alamannischen Königs auf dem Glauberg. Um 800 war hier der Sitz einer fränkischen
Großburg, deshalb wurden zu dieser Zeit die Befestigungsanlagen auch nochmals
verstärkt. Die letzte
bedeutende Besiedlung fand im 12.-13.Jahrhundert statt. Der Glauberg war
damals ein Teil des staufischen Burgensystems zwischen Wetterau
und Gelnhausen. |
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Von dieser freitragenden
Aussichtsplattform aus hat man einen unbeschreiblichen Blick über die
Wetterau nach Nord-Westen. Bei klarer Sicht konnten wir über Glauburg-Glauberg
hinweg ca. 70 Kilometer weit bis zum Dünsberg sehen. |
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Dieses Burggebäude
stammt aus der staufischen Zeit. Seine mächtigen 1.20 m starken Mauern schützten
die sicher ranghohen Bewohner. Der romanische Torbogen im Untergeschoss ist
noch im Original erhalten. |
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Auf dem Rückweg
kann man einen Blick auf den Grabhügel und das keltische
Kalenderbauwerk werfen. Rechts im Bild das Museum, das derzeit
direkt am Glauberg gebaut wird. Das Land Hessen baut ein Museum, das die
herausragenden Funde im Zusammenhang mit der keltischen Kultur am Fundort
zeigen soll. Der archäologische Park wird außer dem Plateau, dem Grabhügel
und dem Museum auch einen „Keltenwelt-Garten“ zeigen, in dem man die
keltische Kulturlandschaft mit allen Sinnen erfassen kann. Die Fertigstellung
ist für 2010 geplant. |
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Der Grabhügel und das Kalenderbauwerk Bei einem Überflug
im Jahr 1988 wurden deutliche Spuren festgestellt, die auf eine Besiedlung in
dem Bereich südlich des Glaubergs schließen ließen. Ab 1994 wurden
archäologische Grabungen vorgenommen, die zu erstaunlichen Ergebnissen
führten. Es wurden Gräber gefunden, die mit reichen Grabbeigaben ausgestattet
waren. Dass es sich aber wirklich um ein frühkeltisches Fürstengrab handelte,
konnte man erst nach dem Fund einer lebensgroßen (186 cm) Sandstein-Statue
beweisen. Die Details der Statue – besonders der markante Halsreif - stimmten
komplett mit den Grabbeigaben überein! |
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Wie groß der Grabhügel wirklich ist, kann man hier noch
nicht erkennen 2001 wurde der
Grabhügel in mühevoller Arbeit rekonstruiert. Der Hügel hat einen Durchmesser
von 48 m und eine Höhe von 6 m. Im Bereich des Hügels wurden 3 Gräber
gefunden, von denen aber nur 2 benutzt waren. Ein zweiter, kleinerer
Grabhügel, befindet sich unterhalb des großen Grabhügels, wurde aber nicht
rekonstruiert. |
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Baumstämme markieren das Kalenderbauwerk Bei Grabungen im
Bereich der Grabhügel wurden auch Standspuren hölzerner Pfosten gefunden. Man
vermutet, dass es sich dabei um einen frühkeltischen Kalender handelt. Bei
der Rekonstruktion konnten markante Punkte wie der Wintersonnenwende-Punkt
und bestimmte Mondwendepunkte nachgewiesen werden. |
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Die Prozessionsstraße vom Grabhügel aus gesehen Der Grabhügel ist
von einer Wall- und Graben-System umgeben. Von 2003-07 wurden hier
umfangreiche Grabungen vorgenommen und die Gräben wieder hergestellt. Die
Prozessionsstraße war ca. 350 m lang und 10 m breit. Sie führte von Südosten
auf den Grabhügel zu – die seitlichen Gräben sind 3 m tief. |
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Der Neubau des Museums entsteht oberhalb des Grabhügels. Das
Panaromafester wird sicher einen unvergleichlichen Ausblick über das gesamte
Gebiet ermöglichen. |
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Eindrucksvoll ragen die Baumstämme des Kalenders in den
Frühlingshimmel |
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Wie tief die Gräben der Prozessionsstraße wirklich sind,
erkennt man erst, wenn man darin läuft oder versucht über die Böschung nach oben zu klettern J |
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Und das ist die
Stelle, an der der wohl bekannteste und bedeutendste Fund des Glaubergs
gemacht wurde. Man erkennte es erst auf den zweiten Blick: Neben dem Stamm
befindet sich eine Eisenplatte in der Form des Keltenfürstes – hier wurde die
inzwischen berühmte Statue gefunden! |
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Diese lebensgroße
Statue (186cm) wurde am 24.06.1996 neben dem Grabhügel am Glauberg gefunden. Die
vollplastische Statue ist aus heimischen Sandstein, der nur ca. 5 Kilometer
entfernt gebrochen wurde. Sie ist unversehrt erhalten – bis auf die Füße, die
abgebrochen sind – und das detailreichste Abbild eines frühkeltischen Fürsten
aus dem 5.Jahrhundert .v.Chr. Dargestellt ist ein
Krieger, gewappnet mit einem Kompositpanzer aus Leder oder Leinen, hölzernem
Schild mit eisernem Schildbuckel und Randbeschlägen und einem Schwert an der
rechten Seite. Nicht nur als Schmuck, sondern zugleich als Würdezeichen,
Insignien, müssen der Halsring, Armring und Fingerring an der rechten Hand
und drei Oberarmringe am linken Arm gelten. Auf dem Kopf trägt er eine
sogenannte Blattkrone, deren seitliche Ansätze keine Ohren sind. Außer dieser
kompletten Statue wurden noch Bruchstücke von drei weiteren Statuen gefunden.
Die erhalte Statue gleicht im Aussehen und Ausstattung dem Grabfund, der im
Grabhügel gemacht wurde. Das Original der
Statue befindet sich im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt. Eine Kopie kann
man im Heimatmuseum Glauberg (So. 14-16 Uhr), zusammen mit vielen weiteren
Ausgrabungsfunden, besichtigen. Sicher wird das Original der Statue nach
Fertigstellung des Museums aber wieder am Fundort ausgestellt werden. |
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Die Kette (rechts) kann man deutlich auch am Hals der Statue
erkennen. Sie war sicherlich das Machtsymbol des keltischen Fürsten und
deutliches Zeichen seines Ansehens. |
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Empfehlenswerte Websites zum Thema: >
Landesmuseum Darmstadt – Sonderausstellung „Der Keltenfürst vom
Glauberg“ >
http://www.fuerstensitze.de/ |
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Literaturhinweise: >
Die Kelten im Büdinger Land – Büdinger
Geschichtsverein 2002 >
Archäologische Denkmäler in Hessen – Band 51
„Der Glauberg am Ostrand der Wetterau“ |
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Gudrun Kauck, April 2009 |
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Die „Wolferburg“ bei Hesseldorf Handelt es sich dabei vielleicht um eine keltische Fliehburg?? |
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Copyright der Fotos auf dieser Seite bei http://www.gudrun-kauck.de/ (mit Ausnahme der Fotos von der Keltenfürst-Statue und des
Halsreifes) Download und Weiterverwendung nicht gestattet! |
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